Und auch das hätte ich nicht gebraucht. Letzte Woche bin ich morgens losgefahren und habe nach dem Anlassen ein Tickern aus dem Motorraum bemerkt. Meist ein Zeichen dafür, dass der Motor gerne etwas Schmierstoff hätte.
Beim Tankstopp am gleichen Morgen habe ich dann mal etwas Öl nachgefüllt, aber nur etwa einen viertel Liter, mehr war in der Flasche nicht mehr drin. Ich hatte gehofft, das würde erstmal genügen. Henrys Ölkonsum war bislang eigentlich nicht übermäßig hoch. Übers Wochenende habe ich dann alles Mögliche gemacht, aber kein Öl aufgefüllt. Montagmorgen klang Henry beim Anlassen nicht ganz so gesund, und rund 18 Kilometer weiter hörte er sich an wie ein Diesel. Zu hören war das aber „nur“ im Standgas. Im Fahrbetrieb war so recht wenig zu hören, was aber vielleicht auch an Wind- und Abrollgeräuschen lag. Ich tippte auf Kettenspanner, also habe ich gleich einen neuen bestellt. Passenderweise gab es den bei Amazon und war auch am nächsten Morgen schon da. Was es dort nicht gab, war der „Deckel“, also die Abdeckung vom Spanner, und damit auch der fallweise zu ersetzende Dichtring.
Dienstag, am späteren Nachmittag, habe ich mich dann gleich daran begeben, den Spanner zu ersetzen. Der Tausch selber ist nicht so problematisch, nur fummelig. Das Teil sitzt auf der rechten Motorseite leicht oberhalb von der Kurbelwelle. Direkt dahinter sitzt der Wärmetauscher und man kommt nur relativ schwer an die Abdeckung ran. Mal ganz abgesehen davon, dass die gesamte Radaufhängung im Weg ist. Mit einer 19er Nuß und einer langen Verlängerung ging es aber irgendwann. Mit dem Schraubenschlüssel war nichts zu machen, man hat einfach keine Gewalt da was zu drehen. Jedenfalls war der Deckel irgendwann lose und ich konnte ihn mit den Finger rausdrehen. Dann dreht man die Kurbelwelle (Gang raus) per 15er-Nuß – natürlich mit Ratsche – im Uhrzeigersinn, bis der Spanner raus rutscht. Den neuen dann reinstecken und den Deckel wieder aufschrauben. Dichtung tauschen konnte ich ja nicht, das muss ich beizeiten dann mal nachholen.
Der Spanner wird im gespannten Zustand geliefert, sollte aber entspannt montiert werden. Dazu, nachdem alles wieder komplett ist, den sechsten Gang einlegen und das Auto nach hinten schieben, bis man ein Klicken hört. Damit ist der Spanner entspannt.
Nach der Ölstandskontrolle habe ich Henry kurz angelassen und eine kleine Proberunde gedreht. Das Klappern war weg und ich konnte aufatmen.
Das Jahr hat – jedenfalls hoffe ich das – ungefähr so aufgehört, wie es angefangen hat: mit der Beseitigung von Klappergeräuschen aus der rechten Seite des Motorraums. Meine Liste der in diesem Jahr getauschten Teile, hat sich damit um eine Position erweitern. Und ich werde zukünftig öfter den Ölstand kontrollieren.