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Seien wir doch mal ehrlich: 2016 war ein Kack-Jahr.

Irgendwo habe ich jetzt mal einen Kommentar gesehen, in dem sich jemand darüber beschwert hat, dass sich Leute zum Jahresende über ihr mieses Jahr beschweren.

Hmm … Ja, stimmt irgendwo. Aber jeder empfindet sein Jahr nunmal anders und persönliche Rückschläge bleiben halt meist länger im Gedächtnis, als erlebte Glücksmomente. Gleichzeitig wäre aber so mancher vermutlich froh, wenn er sich nur um solche Probleme, wie ich sie hatte, hätte kümmern müssen. Die Einwohner Aleppos zum Beispiel.

Neben diversen familiären Sorgen und anderen Problemen, die aber im Regelfall nicht extrem ins Gewicht gefallen sind, bleibt mir 2016 wohl vor allem wegen unserer Autos in Erinnerung. Jedenfalls wenn ich die weltpolitische Lage und den Verlust etlicher Musiker, Politiker und sonstiger Persönlichkeiten außer Acht lasse.

Begonnen hatte eigentlich alles Ende Februar. Henrys Klackern beim Lastwechsel hatte mich schon länger genervt, also musste das Motorlager endlich raus. Der erste Versuch zum Jahresende war ja mangels Werkzeug gescheitert.

Kurz darauf sind wir, am ersten Tag nach dem Winterschlaf, mit Charlie liegen geblieben. Der Auftakt einer fast endlos wirkenden Reparaturphase war damit gesetzt. Angefangen bei der Fehlersuche in der Elektrik, die sich im Endeffekt als defekte Lichtmaschine entpuppt hat, bis zum Tausch der (fast) kompletten Hinterachse und diverser anderer Teile.

Mehr oder weniger parallel dazu haben wir Abby in die Obhut einer Werkstatt gegeben mit dem Auftrag, sie TÜV-fertig zu machen. Hat ja, wie berichtet, nur zum Teil funktioniert. Für die Plakette war, neben einem neuen Krümmer, auch noch ein Besuch in einer anderen Werkstatt notwendig. Marode Bremsleitungen bremsen halt schlecht.

Kaum lief auch Charlie wieder, nachdem wir fast genau ein halbes Jahr TÜV-Verspätung hatten, fingen die Probleme bei Henry an. Bremse und Radlager hinten waren ja kein wirklich großes Problem. Aber dieses #*§&“##-Antriebswellengelenk hätte fast dazu geführt, ihm eine Feuerbestattung zu bereiten. Ich konnte mich gerade noch zurückhalten, und wir sind unseren Herbsturlaub mit Josie angetreten.

Nach Henrys Antriebswellenreparatur waren dann erstmal Abbys Radlager dran, und kaum war das geschafft, ärgerte mich Henry erneut mit einem ausgenudelten Kettenspanner, pünktlich vor Weihnachten.

Die Liste der getauschten Teile kann sich jedenfalls sehen lassen:

8 x Zündkerzen (4 x bei Henry, 4 x bei Charlie)
8 x Radlager: (4 x Charlie, 2 x Henry (hinten), 2 x Abby (vorne))
6 x Traggelenke (4 x Charlie, vorne oben und unten, 2 x Henry vorne außen unten)
4x Stoßdämpfer (Charlie)
4x Trompeten (Quasi die Federbeine bei Charlie, ersetzt durch HiLos)
4 x Knochengummis (Charlie)
4 x Bremsleitungen (Henry, vorne und hinten, Stahlflex)
4 x Donuts (Lagerung Vorderachsrahmen oben Charlie)
2 x Teardrops (Lagerung Vorderachsrahmen Charlie vorne)
2 x Bremstrommeln hinten komplett mit Innenleben (Charlie)
2 x Bremsscheiben und Beläge vorne (Charlie)
2 x komplette Bremsen vorne (Sättel, Scheiben, Beläge – Henry)
2 x Spurstangenköpfe (Charlie)
2 x Gurte (Statik auf Automatik Charlie)
2x Glühlampe Standlicht (Abby)
1 x Leiterfolie Instrumente (Charlie)
1 x Krümmer (Abby)
1 x Batterie (Abby)
1 x Hilfsrahmen Hinterachse incl. diverser Anbauteile (Charlie)
1 x Antriebswelle (Henry)
1 x Antriebswellengelenk (Charlie)
1 x Lenkungsbuchse oben (Charlie)
1 x Lichtmaschine (Charlie)
1 x Zündspule (Charlie)
1 x Motorlager oben (Henry)
1 x Scheibenwischermotor hinten (Abby)
1 x Scheibenwischerarm hinten (Abby)
1 x Kettenspanner (Henry)
1 x Luftfilter (Henry)
1 x Pollenfilter (Henry)
Ca. 4,5 Liter Öl (Charlie)
Ca. 1,8 Liter Bremsflüssigkeit (Henry und Charlie)

Wahrscheinlich habe ich noch irgendwas vergessen, aber egal. Reicht auch so schon locker. Die Hebebühne hatte jedenfalls ordentlich zu tun und ich bin heilfroh, sie nicht Anfang November in den Winterschlaf geschickt zu haben.

Und zusammenrechnen möchte ich das Ganze eigentlich auch nicht. Bleibt nur zu hoffen, dass 2017 entspannter und weniger arbeitsintensiv wird. Wobei mir jetzt schon zwei bis drei Baustellen einfallen, z.B. Abbys Tür.

Angefangen hat 2017 im Übrigen mit einem Ölwechsel bei Henry. Dummerweise hatte ich, entgegen meiner Vermutung, doch keinen passenden Schlüssel für das Ölfiltergehäuse. Da werde ich dann wohl zum Herbst nochmal das Öl wechseln, und dann auch gleich den Filter mit.