Kürzlich bemerkte ich einen kleinen Fleck unter Josie, allerdings recht weit vorne und zudem recht weit rechts.
Ohne wirklich nachsehen zu müssen war mir klar, dass das obere Motorlager seinen Geist aufgegeben hatte. Da der TÜV anstand habe ich ein neues Lager bestellt und Josie auf die Bühne gestellt.
Das Motorlager zu tauschen ist eigentlich keine so große Kunst, nur den Motor mittels Wagenheber abzustützen und dann wieder so auszurichten, dass man die Schrauben vom Haltebock wieder reinbekommt, ist immer etwas … naja … unangenehm.
Unangenehm war auch, was ich bei der Kontrolle gefunden habe: die Servopumpe war ziemlich zugesifft. Damit war klar, dass mindestens einer der Schläuche undicht war. Da habe ich dann entsprechend den Vor- und den Rücklaufschlauch bestellt und Josie nochmal auf die Bühne gehoben.
Laut TIS sollen die Schläuche vom Behälter gelöst werden und dann von der Pumpe bsw. vom Lenkgetriebe. Da da aber eher kein Platz ist, habe ich die Schläuche mitsamt Behälter rausgenommen und dann erst davon getrennt. Wobei: das war der einfachste Part. Die Rücklaufleitung ist mit einer Hohlschraube am Lenkgetriebe befestigt. Die sitzt aber ziemlich genau hinter dem Stabi und man kommt schlecht ran und hat kaum Platz um die Ratsche zu bewegen. Von außen geht es nur mit Verlängerung und Winkelstück.
Der Rat austretendes Öl mit einem geeigneten Gefäß aufzufangen ist zwar gut gemeint, man bekommt aber nicht drunter mit dem man etwas auffangen könnte. Also: den Boden gut abdecken. Das hatte ich aber eh schon gemacht, mir war klar, dass da einiges raussuppen könnte.
An der Pumpe selber ist der Schlauch nur mit einer Schelle befestigt, da suppt dann „nur“ Öl raus. Die neuen Schläuche waren dann zwar schnell am Behälter und der Vorlaufschlauch auch schnell an der Pumpe, an der Rücklaufleitung bin ich aber fast verzweifelt. Ich habe die Hohlschraube ums Verrecken nicht fest bekommen. Immer, wenn ich versucht habe, die Schraube durch die Öffnung des Schlauchs anzudrehen, hat sie nicht gegriffen. Bis mir dann irgendwann aufgefallen ist, dass der Schlauch unter einem Abschirmblech hing, aber eigentlich drüber liegen müsste. Dann ging auch die Schraube ohne Probleme rein. Naja, man sieht halt wenig und muss das Ganze eher erfühlen.
Nachdem dann alles wieder fest, befüllt und entlüftet war, hat Josie dann noch frisches Motoröl samt Filter bekommen. Damit das Ganze von unten dann auch halbwegs hübsch aussieht durfte sie dann noch zur Unterbodenwäsche in die Waschanlage.
Der TÜV hatte dann aber trotzdem was zu bemängeln, allerdings etwas womit ich jetzt so gar nicht gerechnet hatte. Das Innenleben des rechten Scheinwerfers hatte sich gelöst, womit die Lichteinstellung natürlich vollkommen für den Allerwertesten war. Abgesehen davon, dass das Innenleben gewackelt hat. Habe ich so auch noch nicht gesehen.
Ich habe dann den Scheinwerfer ausgebaut und auf dem Küchentisch in Augenschein genommen. Dabei kam mir schon ein Springring entgegen. Der Stellmotor bewegt über eine Stange mit Kugelkopf das Innenleben. Die Pfanne, in der der Kugelkopf sitzt, wird dabei mit besagtem Sprengring gesichert. Fehlt der Ring rutscht der Kopf aus der Pfanne und der Scheinwerfer schwingt frei.
Jetzt ist der Raum zwischen Kugel und Pfanne aber so eng, dass man den Ring nicht einfach wieder durchschieben kann. Mal ganz abgesehen davon, dann man keine Sprengringzange da rein bekommt. Aber man kann einen Kabelbinder, was ich dann auch gemacht habe. Festziehen ist zwar schwierig, aber mit Zange und Schraubendreher ging es dann irgendwann. Die HU war dann, nachdem wir das Licht nochmal eingestellt haben, dann auch kein Problem mehr.