Nochmal TÜFF – Teil 3

Er lebt! Seit heute läuft Charlie wieder.

Ok, aufmerksame Leser werden merken, dass zwischen dem letzten Bericht und diesem, nur sehr wenig Zeit vergangen ist. Tatsächlich liegen zwischen den Ereignissen mehrere Wochen. Aber der Reihe nach.

Zuerst hatte ich, nach etwas googeln, die Zündspule im Verdacht. Das Referenz-Beispiel war zwar ein Citroen DS, aber das Phänomen war ähnlich: nach einer Weile geht das Auto einfach aus, hier war die Zündspule wohl die Ursache.

Also habe ich auf Verdacht eine neue bestellt. Der Einbau war schnell erledigt und ich bin, wenn auch mit Zweifeln, auf die nächste Probefahrt gegangen. Bis Kilometer 5 lief alles gut, nur ging rund zweihundert Meter weiter wieder die Ladekontrollleuchte an, und Charlie rollte mangels Antrieb aus. Also, wieder mal heim schleppen.

Zwischendurch hatte ich, also bevor er wieder ausgegangen war, mal angehalten und das Multimeter an die Batterie gehalten: 15,irgendwas Volt, ohne eingeschaltete Verbraucher, also etwas viel.

Nächster Verdacht war die Lichtmaschine, oder vielmehr deren Regler. Ein passende, etwas leistungsstärkere Lima war bei eBay schnell bestellt und auch ebenso schnell eingebaut. Charlie sprang damit auch sofort an, auch wenn man die Anschlüsse nicht eins zu eins übernehmen kann, und basteln muss.

Dummerweise, vielleicht aber auch zum Glück, habe ich noch an den Armaturen gearbeitet, um dem Phänomen der nicht funktionierenden Öldruckkontrolle auf die Spur zu kommen. Abgesehen davon, dass die Leiterfolie, wie schon geschrieben, ziemlich gammelig aussah, hatte sie genau an der Kontaktstelle der Öldruckleuchte eine Unterbrechung in der Folie und damit der Leiterbahn. Ausserdem hat irgendwann mal jemand zwei Leitungen angelötet, original war das jedenfalls nicht.

Nachdem ich dann erstmal alles wieder (halbwegs) zusammen hatte, lief nichts mehr. Gar nichts. Ich gebe zu: ich war gefrustet. Sehr sogar.
Vor Allem, weil ich nicht wusste wo der Fehler zu suchen war. Zudem habe ich mir, weil ich aus lauter Frust vergessen habe (oder es mir egal war) die Batterie abzuklemmen, die Leitungen zwischen Anlasser und Lichtmaschine verschmort. Mein Problem bestand vorher schon darin, überhaupt passende Klemmen für die neue Lichtmaschine zu finden.

Danach habe ich dann über Conrad und www.kabel-schmidt.de passende Leitungen und Klemmen beschafft. Wobei, die gewinkelten Kabelzungen die ich für den Anschluss der Lima bestellt habe, hatten den falschen Lochdurchmesser. Die musste ich erst etwas aufweiten.

Größeres Problem war aber die Leiterfolie für die Armaturen. In Deutschland hat sowas eigentlich keiner, aber in England gibt es welche. Ich habe bei Somerfordmini eine bestellt, die auch recht schnell geliefert wurde.

Irgendwann hatte ich dann endlich alles beisammen. Anlasser und Lima waren passabel miteinander verbunden, die Leiterfolie war an ihrem Platz und alles wieder zusammen gebaut. Und das Schönste daran: alle Anzeigen funktionierten. Ladekontrolle, Öldruck, sogar der Warnblinker blinkte wieder. Vermutlich aber wohl eher wegen des neuen Schalters. Dazu hatte ich noch Automatikgurte für die Rücksitze verbaut. Alles in allem war es aber schon recht spät, und das Wetter nicht das Beste. Also habe ich auf eine Probefahrt erstmal verzichtet. Zum Glück: abends ist mir noch eingefallen, dass ich vergessen hatte die Tachowelle wieder anzuklemmen.

Das habe ich dann am nächsten Tag noch schnell gemacht aber dank miesem Pfingstwetter dann auch wieder auf die Probefahrt verzichtet.

Erst Pfingstmontag, also heute, habe ich mich getraut. Mit etwas Spannung habe ich die Kilometeranzeige beobachtet, und auf die mittlerweile fast magischen fünf Kilometer gewartet. Zwischendurch habe ich, an der gleichen Stelle wie auf der letzten Probefahrt, die Spannung an der Batterie gemessen: 14,4 Volt, plus/minus.

Kilometer fünf kam in Reichweite und ich habe uns in „schiebefähiger“ Nähe zu unserem Zuhause gehalten. Mit etwa Kilometer sechs erreichten wir selbiges und Charlie lief noch immer. Wir haben uns dann entschlossen, weiter zu fahren. Insgesamt haben wir so rund 15 bis 20 Kilometer zusammen bekommen, und alles funktionierte.

Den Termin für den TÜV haben wir dann noch am gleichen Abend festgemacht, für den Freitag nach Fronleichnam. Dann habe ich wenigstens noch Zeit, den Kleinen vom Blütenstaub zu befreien. Er sieht im Moment doch ein wenig erbärmlich aus.