Hoch soll er schweben

Eigentlich sind wir ja eher bodenständig und gehen selten in die Luft. Aber jetzt haben wir doch mal abgehoben und den Boden unter den Füssen verloren.

Also, genau genommen nicht wir, sondern Charlie. Da wir ja recht zeitnah wieder zum TÜV müssen, um zu beweisen, dass Charlie gesund ist, haben wir uns eine Hebebühne angelacht.

Zugegeben, die Idee schwirrte schon länger in meinem Kopf, aber als Schatzi nach dem TÜV-Termin meinte „Dann kaufen wir eine“, haben wir nicht lange gefackelt.

Da für unsere fahrbaren Schätzchen eine kleine Scherenbühne genügt, haben wir uns auf wdw-lift im Gebrauchtmarkt umgesehen. Einige Emails und Telefonate später waren wir uns soweit einig.

Ich habe mir dann Freitags nachmittags einen Transporter geborgt und bin nach Paderborn, wo ich das gute Stück abholen konnte. Noch ein paar Worte mit dem Chef Stephan Klüe gewechselt, der mit die Bühne dann auch gleich per Stapler eingeladen hat, und ich konnte wieder heim.

Aber: wie bekommt man eine und 250 kg schwere Einwegpalette aus einem Transporter?!
Ich habe erstmal die Palette mittels Zurrgurt am Balken vom Carport befestigt. Dann bin ich langsam vorgefahren, bis die Palette grob zur Hälfte hinten raus hing. Dann bin ich wieder rückwärts damit sie kippt und schonmal mit einer Kante auf dem Boden steht. Dann bin ich wieder etwas vorgefahren, damit die Palette nur noch mit der Kante im Transporter aufliegt. Jetzt mit Wagenheber und einem Stück Balken anheben und den IMG_1417Transporter unter der Palette rausfahren. Das sah dann erstmal so aus:

Soweit, so gut. Aber wie bekomme ich sie jetzt komplett auf den Boden?! Meine Idee war, sie mit einem langen Balken und somit entsprechendem Hebel und der Hilfe eines Nachbarn langsam abzulassen. Nun, der Balken war anderer Meinung. Jetzt hatte ich zwei Stücke Balken, aber die Bühne war unten.

Dann haben wir sie erstmal ausgepackt, soweit zusammen gebaut (da gibt es nicht viel, was man zusammenbauen kann), und dann erstmal hinter Charlie geparkt. Das ist allerdings bei Kopfsteinpflaster gar nicht so einfach.

Am nächsten Morgen ging es dann daran, Charlie das Schweben beizubringen. Also erstmal die Bühne richtig platziert und soweit alles aufgebaut. Sprich: Pumpe anschließen, Kompressor aufbauen und einen prüfenden Blick auf Charlies Spurweite richten. Hmm, könnte eng werden. Der Zollstock brachte Gewissheit: ist nicht nur eng, sondern: passt nicht. Es sind nur ein paar Zentimeter, die Charlies Räder enger beieinander stehen, als der Rahmen der Bühne breit ist. Irgendwie musste ich da drüber, also habe ich mit Holzblöcken und einigen Stücken Terrassendielen klein Rampen gebaut, mit denen ich über die Ausleger der Bühne drüber fahren konnte. Ich musste dafür zwar eingewiesen werden – nein, nicht in die Klapse – aber es ging recht gut und nach einigen Minuten hatte Charlie die Bühne zwischen den Beinen. Teller ausrichten, Blockschaumstoff auslegen (die Hebepunkte der Bühne passen nicht an die Punkte, an denen ein Classic gehoben werden könnte, aber das war schon vorher klar), und den Kompressor anschmeissen. IMG_1419Ein paar Minuten später, sah das Spiel dann so aus: 
IMG_1418Dann konnte ich anfangen, Charlies Hinterachse auseinander zu nehmen. Das zwar nicht im Stehen, aber dafür ohne auf dem Rücken zu liegen, und über Kopf arbeiten zu müssen.