Hüft OP – Teil 1

Nachdem Charlie erfolgreich das Schweben gelernt hat, ging es auch gleich daran, den maladen hinteren Hilfsrahmen auszubauen.

Wobei: das dauert. Erstmal habe ich damit begonnen, die Leitungen und alles andere an dem der Rahmen beim Ablassen hängen bleiben könnte, zu lösen. Ehrlich gesagt: irre weit bin ich nicht damit gekommen.

Problemfall 1: das Batteriekabel muss raus. Das Lösen ist ja einfach, aber das Kabel wird durch eine Öffnung im Kofferraumboden geführt, die mit einem Gummistopfen verschlossen ist. Der Stopfen ist ja kein Problem, aber die Klemme ist größer als das Loch. Gut, ich könnte das Kabel einfach trennen, aber dann ist logischerweise die (gecrimpte) Klemme hinüber. Da werde ich also neue Klemmen zum Schrauben besorgen müssen.

Problemfall 2: Handbremskabel. Das ist eigentlich kein so großer Akt. Ich hatte nur gehofft, weniger Arbeit damit zu haben. Das Kabel, also eigentlich „nur“ ein einfacher Seilzug, ist zweiteilig. Ein kurzes Kabel geht vom Handbremshebel durch den Boden und zieht dann über eine Öse das hintere Kabel, das dann über jeweils zwei Führungen die Bremsen betätigt. Das kurze Kabel kommt aber ziemlich genau über dem Kat aus dem Boden. Und der war so fest, jedenfalls die Schrauben, dass ich ihn nicht abbekommen habe. Ging dann aber auch so. Laut Reparaturhandbuch wären die Schrauben, die das Kabel im Boden halten, von unten mit Muttern gesichert. Waren sie aber nicht, das waren einfache Bohrschrauben.

Problemfall 3: Bremsleitungen. Naja, eigentlich nicht direkt die Bremsleitungen, sondern die Verschraubungen. Und hier auch eher die Schlüsselweite. Grob ist das ein 14er, aber eben nur grob. Entweder ist das entsprechende Zollmaß minimal größer, oder die Verschraubungen haben zugenommen. Jedenfalls bekam ich den Maulschlüssel nicht wirklich drauf und hatte dann auch irgendwann keinen Bock mehr.

Problemfall 4: die Verschraubungen. Der Rahmen ist vorne am Schweller und oben im Kofferraum mit der Karosserie verschraubt. Und vermutlich jedem, der mal den Rahmen gewechselt hat, ist mindestens eine der Schrauben abgebrochen. Mir auch, und zwar die untere auf der Beifahrerseite. Die im Kofferraum sind wohl ganz gut zu entfernen, wenn was brechen sollte, aber die im Schweller sind, gelinde gesagt, Mist. Im Schweller steckt eine Mutter, bzw. ist da ein Gewinde. Wenn jetzt die Schraube da drin abreißt, versaut man sich beim rausbohren ziemlich sicher auch das Gewinde. Viele schneiden den Schweller auf, und schweißen eine neue Mutter ein. Das hoffe ich aber, nicht machen zu müssen. Wie und womit auch?!

Erstmal habe ich einen Linksausdrehersatz und Caramba bestellt. Mit dem Rostlöser werde ich, wohl über Tage, die Schraube – oder das, was davon noch übrig ist, bearbeiten und hoffen, dass ich sie dann mit dem Linksausdreher herausbekomme. Schön sanft und langsam.

Wenn ich dann alles soweit gelöst habe, muss ich „nur noch“ den Tank abklemmen, die Verschraubungen komplett lösen, und den Rahmen rausnehmen. Oder vielmehr: Der Rahmen wird auf Böcken oder mehreren Brettern gelagert, und bliebt dann hoffentlich darauf liegen, wenn Charlie wieder per Bühne nach oben fährt.

Dann kann ich den Rahmen auseinander nehmen, bzw. Schwingen und Bremsen demontieren, alles soweit etwas reinigen, und die Schwingen zum Überarbeiten an BMC-Kestel in Neuss schicken.

So lange die weg sind, kann der neue Rahmen trocknen und ich kann mich um die Vorderachse kümmern.