Hüft OP – Teil 2

Der Rahmen ist draußen! Soviel zum Positiven.

Negativ: die abgerissene Schraube, oder der letzte Rest davon, steckt noch im Gewinde Und ich habe das dumpfe Gefühl, dass die nur incl. der im Schweller eingeschweißten Mutter wieder rauskommt.

Der Reihe nach: das Caramba selbst hätte vermutlich geholfen, wenn ich denn diesen „tollen“ Linksausdreher überhaupt in die Schraube bekommen hätte. Da hat aber eher das Material vom Ausdreher kapituliert, bevor auch nur ansatzweise ein Loch in die Schraube gekommen wäre.

Also: grobe Methode und die Flex angeschmissen. Ungefähr einen Zentimeter vom Schwellerende entfernt, habe ich den Bock von unten eingeschnitten, bis die Schraube durch war. Erst dann konnte ich, mit etwas hebeln und dem Verdrehen der hinteren Lagerböcke, den Rahmen lösen.

Tank und Bremsleitungen hatte ich natürlich vorher gelöst und Charlie konnte, grob geschätzt einen Zentner leichter, wieder nach oben schweben.

Von unten ging der Rahmen ja fast noch, aber von oben war er schon sehr knusprig. Apropos knusprig. Schön versteckt hinter dem Rahmen hat selbiger wohl Charlies

Innenraumentlüftung

Innenraumentlüftung

Karosserie mit der braunen Pest angesteckt. Ich habe zwar nichts gegen frische Luft im Auto, aber bitte nur durch die Öffnungen, die dafür gedacht sind. Und nicht von unter der Rückbank. Da zeigte sich ein rostbrauner Fleck im senkrechten Blech und nach ein wenig Gepopel mit einer kleinen Feile, die ich gerade zur Hand hatte, konnte ich diese vom Innenraum her wieder durchziehen. Mist!

Glücklicherweise kennen wir jemanden, der schweißen kann und auch ein Schweißgerät besitzt. Damit, und mit einer Blechschere, rückt er kommenden Samstag an und wir tackern die Stelle wieder zu. Dazu möchte er noch eine Mutter auf die abgerissene Schraube aufschweißen, damit wir die raus bekommen. Ich hoffe das klappt, ohne, dass die Mutter im Schweller dabei über die Wupper geht.

Nachdem der Rahmen raus war, hatte ich nochmal versucht, die Schraube rauszudrehen. Nach einem – gar nicht mal so heftigen – Schlag mit dem Körner, stand die Schraube etwas schief. Wenn ich also Pech habe, hat sich dadurch die Mutter gelöst. Wenn das der Fall ist, müssen wir eventuell den Schweller aufschneiden, und die Mutter wieder festpunkten. Und dann natürlich den Schweller wieder verschließen. Vielleicht genügt es auch, mit einem Helicoil-Einsatz wieder ein tragfähiges Gewinde herzustellen. Wer das nicht kennt: Helicoils sind mehr oder weniger Drahtwendel, die als Gewindeeinsatz ins Metall gesetzt werden, wenn Aufschweißen nicht mehr geht. Muss ich mal einen Experten fragen, ob das funktioniert.

Hilfsrahmen

und das ist die „gute“ Seite

Den Rahmen habe ich dann weitestgehend zerpflückt, wobei sich die Schwingen, bzw. die Haltewinkel ziemlich gewehrt haben. Oder vielmehr: auf einer Seite ging die Schwinge ab, auch wenn drei von vier Schrauben abgerissen sind. Auf der anderen Seite, war einer der Schraubenköpfe aber so verformt, dass ich keine Nuss ansetzen konnte. Da hat dann auch wieder Kollege Flex gewütet, aber vorsichtig, um die Schwinge nicht zu beschädigen.

Die Schwingen sind jetzt, wie schon geschrieben, zu Kestel und werden frisch gemacht. Die machen auch gleich die Führungen für das Handbremsseil frisch. Da sind mir die Splinte abgerissen und ich hab die Dinger nicht rausbekommen.

Die Bremstrommeln gingen auch irgendwie nur mit roher Gewalt ab. Jedenfalls habe ich mir dabei die Ankerbleche etwas verbogen, und beim Ausbau der Radnaben saß eine der Fettkappen so fest, dass wir sie mit Hammer und Meißel lösen mussten. Dabei habe ich mich gewundert, warum der Draht der Haltefeder einer der Bremsbacken denn eine leichte Nut in das Gehäuse des Radlagers gefräst hat: die hat wohl ein Spezialist mal falschrum eingesetzt.

Und wenn ich dann zwei Löcher für die Auspuffhalterung in den neuen Rahmen gebohrt, ihn lackiert und wieder (mit frischen Schwingen, Radlagern und Bremsen) montiert habe, dann kann er hoffentlich wieder unter Charlies frisch geschweißten Popo geschraubt werden. Ok, vermutlich kommt erst der Rahmen drunter und dann der Rest hinterher. Zusammen wiegt das ja schon so einiges.

So lange werde ich mich dann wohl mal der Vorderachse widmen. Da steht ja auch noch was an.