Irgendwas ist ja immer

Immer wenn man denkt „läuft“, kommt doch wieder irgendwas dazwischen.Bei Henry waren die hinteren Radlager fällig. Also, eigentlich nur das linke, aber beide zu machen kann ja nicht schaden. Das war auch alles recht easy. Man kommt zwar an ein paar der Schrauben nur recht schwer ran, da diverse Fahrwerksteile im Weg sind, aber alles in allem hat der Tausch nur rund eine Stunde oder so gedauert. Ich habe nicht wirklich auf die Uhr gesehen und mir ausreichend Zeit gelassen.

Das Traggelenk vorne links hatte auch schon bessere Zeiten gesehen. Schon vor über einem Jahr ist aufgefallen, dass ein wenig Fett rauskommt. Nur Zeit und Lust es zu tauschen fehlten. Aber da ich jetzt eh an den Bremsen vorne dran war, war es recht naheliegend, auch die Traggelenke neu zu machen.

Und hier kam dann, siehe oben, „irgendwas“ dazwischen. Das linke Traggelenk wollte ums Verrecken nicht aus seiner Hülse kommen. Das Ding sitzt in einer passenden Bohrung im Radträger und wird von unten mit zwei Schrauben gesichert. Laut TIS muss man nur die Schrauben lösen und das Lager entfernen. Vorher natürlich den Querlenker trennen. Dass das Ding massivst festgegammelt sein könnte, und nur unter massiver Gewalteinwirkung entfernt werden kann, steht da nicht.

Die Beifahrerseite ging noch recht gut. Die Grundplatte vom Lager steht rundum an vier Stellen etwas über. Hier kann man dann z.B. einen Körner (oder wie bei mir einen alten Schraubendreher) ansetzen, und das Lager mit ein paar Hammerschlägen trennen.

Auf der Fahrerseite ging das nicht. Oder vielmehr: es half nichts. Ich konnte hämmern so viel ich wollte, das Lager hat sich nicht bewegt. Irgendwann, nach gefühlten Stunden und unzähligen Hammerschlägen, habe ich einen minimalen Spalt zwischen Lager und Radträger gefunden und dort einen dünneren Schraubendreher angesetzt. Genauer gesagt einen Bit mit kurzer ¼“-Verlängerung. Mein Ratschenkasten möge mir vergeben. Damit, und mit dem nächstgrößeren Bit sowie dem alten Schraubendreher, konnte ich den Spalt etwas vergrößern. Allerdings hat sich hauptsächlich die Grundplatte vom Lager dabei verbogen, ohne sich wirklich vom Radträger zu trennen.

Mit hebeln und dem weiteren Eintreiben des Schraubendrehers ging es aber dann doch irgendwann, und das ziemlich vergammelte Lager fiel mir vor die Füße.

Die Montage war dann wieder ein Kinderspiel, aber „irgendwas“ hat mal wieder ordentlich Zeit und Nerven gekostet.

Was mich allerdings ein klein wenig wundert: es wummert immer noch. Die Radlager hinten können es ja eigentlich nicht sein, und bei den vorderen hoffe ich, dass sie es nicht sind. Die sind seit zwei Jahren und rund 40tkm drin. Ich hoffe auf eine kleine Unwucht. Oder „irgendwas“ weniger aufwändiges.