Böckchen

Charlie ist bisweilen ein komischer Kauz. Nachdem er letztes Jahr, nach viel Schrauberei, und langer Zeit, endlich lief und über den TÜV war, fing er irgendwann an etwas zu bocken.

Zuerst habe ich das morgens beim Losfahren bemerkt. Nach ein paar hundert Metern ruckte es kurz. Es fühlte sich ungefähr so an, als würde der Motor kurz aussetzen, aber dann sofort wieder laufen. Da habe ich es noch darauf geschoben, dass es relativ kühl war und wir gerade erst losgefahren waren.

Auf dem Heimweg, beim Rausbeschleunigen aus einer Ortschaft, hat er das aber wieder gemacht. Und da war er definitiv warm. Vor und während der Winterpause bin ich nicht wirklich dazu gekommen, nach dem Fehler zu suchen.

Nach dem Ausmotten sind wir wiederum erstmal eine ganze Weile nicht dazu gekommen, Charlie zu fahren. Da ich aber ohnehin noch ein paar Sachen machen musste (und immer noch muss) habe ich mal ein paar kleine Punkte kontrolliert.

Die Verkabelung zwischen Lichtmaschine, Verteiler und Zündspule sah soweit gut aus. Das Masseband am oberen Motorknochen kommt neu, das liegt schon bereit. Vergaserölstands war ok, die Kerzen waren erst letztes Jahr neu gekommen.

Der Unterdruckschlauch zwischen Vergaser und Zündverteiler sah erstmal passabel aus. Aber bei der Kontrolle, ob die Anschlüsse sauber sitzen, ist mir das Winkelstück am Vergaser fast auseinandergefallen. Das habe ich erstmal provisorisch mit Panzertape geflickt.

Bei unserer ersten kurzen Ausfahrt war das Bocken dann auch soweit weg. Der Unterdruckschlauch kommt aber trotzdem neu.

Als nächstes, wenn die Zeit es zulässt, kommt das Masseband rein, die Kompression wird geprüft und der Zündzeitpunkt kontrolliert und evtl. eingestellt. Ein wenig frisches Fett an den Gelenken kann auch nicht schaden und Verteiler und Vergaser müssten auch mal ein wenig gepflegt werden.

Und beim Beschleunigen höre ich ein leises Rasseln, so als ob die Lüftung laufen würde. Da muss ich auch mal sehen, wo das herkommt.

Gibt also noch reichlich zu tun.