Spannend

Der Satz „a pain in the ass“ kam mir heute mehrfach in den Sinn. Kein Wunder, dass Engländer den so gerne benutzen. Das muss mit der Herkunft und Bauweise englischer Fahrzeuge zusammenhängen.

Auf dem Plan stand der Wechsel des Keilrippenriemens und der zugehörigen Spanneinheit bei Henry. Der Anfang gestaltet sich noch relativ einfach: Man steckt das Benzindruckregelventil (glaube ich) oberhalb des Riemenspanners ab, setzt das entsprechende Spezialwerkzeug an und entspannt den Spanner. Klingt einfach. Aber um den Spanner auch arretieren zu können, muß ein Metallstift in eine entsprechende Öse gesteckt werden, die beim Ziehen des Werkzeugs zum Vorschein kommt. Nur kommt man da natürlich nur wieder mit mehrfach gebrochenen Fingern hin. Das ging aber noch, im Vergleich zu dem, was dann folgte.

Die Radhausschale musste weichen, wobei mir mal wieder aufgefallen ist, dass die Kunststoffschrauben nicht wirklich langlebig sind. Mindestens drei sind rundgenudelt und gingen quasi nur mit Gewalt raus. Ganz entfernt habe ich die Radhausschale dann auch nicht, sondern nur nach hinten gebogen.

Der nächste Part, das Abnehmen des Riemens, ist noch relativ einfach. Man fummelt ihn halt von den ganzen Rollen runter, über die er läuft (Achtung: Skizze machen!).

Aber dann kommt der Spanner raus und vor allem hinterher auch wieder rein. Erste Lektion: vor dem Ausbauen muß der Stift, der den Riemenspanner arretiert hat, wieder raus. Das hatte ich natürlich nicht gemacht und in Folge dessen, einige Probleme, das Ding aus dem Motorraum zu fädeln. Bis ich dann den Stift gezogen habe, wofür ich den Spanner vorher wieder anschrauben musste. Ach: die Schrauben sitzen natürlich auch so servicefreundlich, dass man pro Finger noch locker zwei Gelenke mehr brauchen könnte. Und warum man bei vier Schrauben drei verschiedene Schlüsselweiten braucht, ist mir auch schleierhaft.

Rein musste der neue Spanner, versehen mit neuen Powerflexbuchsen und einem Alta-Tensionerstop, natürlich dann auch noch. Der wird werksseitig mit einem Stift arretiert, aber nicht im ersten, sondern im zweiten Loch der Lasche. Macht’s aber nicht einfacher.

Auch mit gezogenem Stift ging er nicht wieder da hin, wo er hin sollte. Ich habe dann kurzerhand den Motorbock abgeschraubt, über den der Motor mit dem oberen Motorlager verbunden ist. Dann ging es quasi wie geschmiert.

Jetzt musste der Riemen wieder korrekt (vorher Skizze machen, siehe oben) auf die Rollen gefädelt werden, und ich konnte den ganzen Krempel wieder zusammenbauen.

Brauche ich eigentlich nicht so schnell wieder, aber Josies Keilriemen macht auch seltsame Geräusche. Da werde ich also über kurz oder lang auch dran müssen.

Naja, jetzt weiß ich ja, wie es geht.

Bei der Gelegenheit kam auch noch ein neues Radlager auf der Fahrerseite vorne rein. Das machte etwas seltsame Geräusche. Zum Glück hatte ich noch eins.

Der alte Riemen sah eigentlich gar nicht so schlecht aus. Entweder ist der schonmal getauscht worden, oder Henry (oder ich?!) geht da sehr pfleglich mit um.

Egal, neu kann nicht schaden.