Rolling restauration

Naja, nicht ganz. Unter Restaurierung versteht man ja eigentlich etwas anderes, aber so langsam kommt es der Sache näher. Wobei ich gerade nicht vom R53 spreche.

Unser Fuhrpark besteht ja, neben dem R53, momentan auch noch aus Esmeralda und Pauley (oder Abby, je nachdem), dem R50 meiner Allerbesten.

Und dieser steht kurz vor seinem 11ten Geburtstag. Die ersten Alterserscheinungen fangen also langsam an deutlicher hervor zu treten.

Motor- und Getriebeseitig, gibt es eigentlich keine Probleme. Selbst solche Pflegefälle wie die Servopumpe und die Scheibenwischermotoren sind soweit noch in Ordnung.

Aber Karosserieseitig fängt er langsam etwas an zu gammeln.

Als erstes ist schon vor einiger Zeit die Abdeckkappe über der A-Säule weggeflogen. Allerdings nicht die komplette A-Säulenverkleidung, sondern nur das kleine gebogene Stück der Regenrinne am Dach.

Dummerweise gibt es das nicht einzeln, sondern nur zusammen mit der kompletten Regenleiste für knapp 50 Euro.

Der Tausch ging relativ einfach. Nur das runterziehen der Dichtung um an die Schrauben im Türrahmen zu kommen war etwas fummelig. Und weil der Halteclip in der A-Säule geblieben ist, mußte ich die Abdeckung in selbige eindrücken und dann die gesamte Leiste zum einrasten nach hinten ziehen. Der Rest ging recht einfach.

Bei der Gelegenheit waren dann auch die Schließbügel der Türen und der Heckklappe fällig. Die haben Ihren Dienst zwar noch tadellos verrichtet, aber waren etwas rostig und nicht mehr richtig hübsch.

Der Tausch war soweit problemlos, nur das Ausrichten der Türen erfordert etwas Geduld. Ansonsten stehen sie etwas schief, bzw. nicht in der Flucht mit der hinteren Seitenwand.

Die festgegammelte Antenne mußte ich abschneiden. Also die Gummierung mit dem Seitenschneider öffnen und dann den freigelegten Gewindestift mit der Zange rausdrehen. Das war zwar in gewisser Weise diebstahlsicher, aber in Waschanlagen eher suboptimal.

Da die vorhandene Antenne dummerweise ein M6er Gewinde hatte, habe ich vorerst die vom R53 drauf geschraubt, der hatte sowieso kein angeschlossenes Radio.

 

Jedenfalls bis vergangenen Samstag.

Da Pauley/Abby diese Woche zum Lackierer geht, musste ich ein paar Teile entfernen, aber der Reihe nach.

Bekannte MINI-Krankheit: Einstiegsbleche, bzw. die Naht zwischen innerem und äußerem Schwellerblech. Hier gammelt es gerne mal und der R50 macht da leider keine Ausnahme. Obwohl das ganze vor einigen Jahren schonmal beim BMW gemacht wurde, blüht er da schon wieder ganz ordentlich. Außerdem fing er an der Seitenwand auf der Fahrerseite vor dem Radlauf an zu rosten. Da er aber noch einige Jahre gefahren werden soll – eigentlich haben wir vor ihn nie zu verkaufen – muß der Lackierer ran.

 

Damit das Ganze für ihn einfacher und für uns günstiger wird, habe ich diverse Teile entfernen müssen:

–          Die Schwellerverkleidungen außen

–          Den hinteren Radlauf auf der Fahrerseite

–          Das linke Rücklicht

–          Die Schwellerverkleidungen innen

 

Ehrlich gesagt: das war kein sonderliches Hexenwerk. Gerade die äußeren Schwellerverkleidungen sind im Wesentlichen nur geclipst. Die Clipse gehen dabei zwar zum größten Teil über den Jordan, aber das war eigentlich vorher schon klar. Die hinteren mußte ich zwar rausbohren, weil der Kranz gebrochen, der Rest aber stecken geblieben ist, aber das ging auch noch.

 

Innen ist das ein wenig schwieriger, weil man duch Sitz, Armaturenbrett und Gurthalter einfach weniger Platz hat. Das ging aber auch, allerdings freue ich mich schon auf den Einbau, der könnte schwieriger werden. Eventuell muß der Gurthalter ab, aber das sehe ich dann, wenn er vom Lackierer zurück ist.

 

Was eigentlich nicht geplant war, aber definitv gemacht werden muß, ist die Fahrertür. Die ist im vorderen Bereich an der Unterkante schon aufgegangen. Mal sehen, was der Lackierer dazu sagt, aber ich befürchte fast, da muß über kurz oder lang eine neue Tür her.

Die Dichtleiste habe ich vorsorglich abgezogen, vielleicht läßt sich ja doch was machen.

 

Und weil er eh schon aufgebockt da stand, habe ich mich auch gleich noch dran gegeben, die Auspuffgummis zu tauschen. Das hat mich dann auch fast den Rest des Tages gekostet.

 

Als wir vor rund acht Jahren den Auspuff gegen meine Bastuck-Anlage getauscht haben, ist einer der Haltebolzen abgerissen. Mein Reifenhändler der den Tausch damals durchgezogen hat, hat daraufhin den Bolzen ausgebohrt und durch eine Schraube ersetzt. Dummerweise hat die sich irgendwann wieder gelöst. Das ist im Prinzip nicht so schlimm, nur beim Schrauben unbequem, wenn man oben im Kofferraum die Schraube festhalten, und unter dem Auto die Mutter lösen muss.

Das habe ich vor zwei Jahren schon gemerkt, als ich den Endschalldämpfer tauschen musste.

Noch dümmer ist es allerdings, wenn die Schraube abreisst. Am allerdümmsten jedoch, wenn der noch verbliebene Haltebolzen auch noch reisst.

Die gerissene Schraube war nicht das größte Problem. Ich hatte noch passende 8.8er Schrauben von einer anderen Bastuck-Halterung, die war lang genug. Allerdings fehlte mir die passende Mutter. Zum Glück habe ich noch eine gefunden und damit den Halter einseitig wieder befestigt.

Beim zweiten abgerissenen Bolzen hatte ich dann natürlich Spaß. Erstens reißt so ein Bolzen nicht gerade ab. Ich habe dann etwas dran rumgefeilt bis ich eine Muttter drauf drehen konnte, ohne, daß sie schief sitzt.

Wenn das Restgewinde dann auch noch relativ kurz ist, macht es die Sache nicht einfacher. Zweitens fehlte mir ja noch eine Mutter.

Ich habe dann noch eine Schraube mit Mutter von einem Zaunbeschlag gefunden. Das ist zwar nicht die eleganteste Lösung, hält aber erstmal provisorisch, bis die neuen Muttern da sind. Ich mußte ja ohnehin noch Clipse und Kleinkram bestellen, da fielen die beiden Muttern auch nicht auf.

 

Nur werde ich wohl oder übel mal dem Bolzen zu Leibe rücken müssen. Momentan hält die Schraube an grob geschätzt zwei Gewindegängen. Nicht gerade viel. Und ich möchte vermeiden, daß Schatzi  auf einer demnächst anstehenden, längeren Tour, mit abgefallenem Auspuff auf der Autobahn strandet.

Wenigstens habe ich bei der Gelegenheit das klappernde, weil ausgerissene Hitzeschutzblech wieder befestigt. Das war zwar fummelig, weil die entsprechende Halteschraube eigentlich über dem Auspuffrohr sitzt, aber irgendwann hatte ich sie raus und mit großer Karosseriescheibe wieder drin.

Zumindest klappert er jetzt nicht mehr aus dem Bereich.

 

Da der Tag somit auch soweit gelaufen war, und ich keine gesteigerte Lust mehr auf Gartenarbeit hatte, habe ich mir nochmal den Radiokabelbaum vom R53 angesehen.

Sprich: alles was einer der Vorbesitzer zur Verbindung der Freisprecheinrichtung eingelötet hat, habe ich getrennt. Dann habe ich Leitung für Leitung wieder mit einem noch vorhandenen Adapterstecker verbunden. Eigentlich hatte ich befürchtet, nicht genug Quetschverbinder besorgt zu haben, aber die zehn Stück haben genau gereicht. Wohl deshalb, weil beim h/k die Ansteuerung der meisten Lautsprecher über einen anderen Anschluß läuft, der zum Glück noch original geblieben war.

Übrigens: Quetschverbinder taugen nicht viel, ich weiß. Aber zum löten und vernüftigen Isolieren fehlte mir Zeit, Lust und Schrumpfschlauch.

 

Jedenfalls hat der R53 jetzt wieder Musik, Nachrichten und ein TMC-Signal … und eine Antenne. Dafür hat der R50 grade keine.

 

Aber das nächste Wochenende kommt bestimmt. Ich muß nur zusehen, daß es schnell geht. Der Garten braucht mich auch noch.

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