Das Kind braucht einen Namen

Zugegeben, der R50 hatte auch keinen, aber dann kamen Ambrose und Esmeralda. Also sollte der R53 auch einen bekommen, nur welchen?!

Ich dachte an Francis. Francis „Frank“ Sinatra. Ol´ blue eyes, gesegnet mit guter Stimme und nicht selten abgeneigt sich gepflegt einen hinter die Binde zu kippen. Zusammen mit Dean Martin, Sammy Davis Junior und anderen Teil des legendären Ratpack.

Harry, so wie Harald Juhnke, die deutsche Kopie von Frank Sinatra, wäre auch eine Option. Aber da muß ich immer an Prinz Harry denken. Vielleicht noch Harold, das macht´s aber auch nicht viel besser.

George … Clooney?! Nee, nicht unbedingt. Auch  wenn er zusammen mit William Bradley „Brad“ Pitt und anderen sowas wie das Ratpack des neuen Jahrtausends bildet. Oceans Eleven habe ich übrigens kurz bevor ich meinen R50 bekommen habe im Kino gesehen, aber ich schweife ab.

Lassen wir die Schauspieler mal aussen vor und wenden uns der rennfahrenden Zunft zu.

Nigel (Mansell): naja, der Schnauzbart würde wohl eher zum F56 passen.

Sir Stirling Moss. Eine Ikone, aber Stirling?!

Jackie Stewart, Graham Hill, Jim Clark, James Hunt.

James wäre vielleicht noch halbwegs passend, der war ja auch kein Kind von Traurigkeit.

Führt alles irgendwie zu nichts.

Dann wenden wir uns doch mal den Jahrestagen zu.

Wann der R53 seinen ersten Laut von sich gegeben hat, kann ich nicht sagen. Aber ich weiß, wann ich ihn gekauft, abgeholt und zugelassen habe.

Kauf am 22.02.

Da finde ich eigentlich nur Niki Lauda in der Liste. Aber, bei allem Respekt, Niki ist nun wirklich nicht der beste Name für einen R53.

Abholung am 01.03.

Das wäre zum Beispiel der Geburtstag von Glenn Miller oder Béla Barényi. David Niven, Harry Belafonte und Ron Howard (Regisseur von „Rush“, da wären wir dann schon wieder bei Niki) feiern an diesem Tag ebenso wie die Rennfahrer Ni Amorim, Stig Amthor und Will Power. Ausserdem noch Nik Kershaw (ok) und, und das kommt sowas von nicht in die Tüte, Justin Bieber.

Gehen wir mal zum Tag der Zulassung: 06.03.

Da hätten wir dann Hal Needham (die „Cannonball“- und „Bandit“-Filmreihen und andere cineastische Qualitätsprodukte), und Michael Bernd Schmidt, besser bekannt als Smudo.

Prima, jetzt bin ich genauso schlau wie vorher.

Fassen wir mal die Fakten zusammen:

–          Er ist grün, british racing green um genau zu sein

–          Er kommt aus England

–          Er hat einen Kompressor zur Leistungssteigerung

–          Sein Trinksitten sind, bei Abruf der gebotenen Leistung, recht abenteuerlich

–          Er ist nicht perfekt … aber dafür hat er Stil

Und da bin ich bei den Bentley Boys und speziell bei Henry „Tim – Full Throttle“ Birkin. Die Bentley Boys waren jene wohlhabenden englischen Gentlemen der 20er Jahre, die für Bentley in LeMans und anderswo Erfolge einfuhren.

Birkin war es, der seinen 4 ½ litre in der heimischen Werkstatt mit einem Kompressor versah. Walter Owen Bentley war von diesem Umbau nicht überzeugt, ganz im Gegenteil sogar. Trotzdem ließ Woolf Barnato, einer der Bentley Boys der „seinen“ Hersteller Mitte der 20er kurzerhand kaufte und somit vorerst vor dem Konkurs rettete, rund 50 Stück bauen.  Tatsächlich sollte W.O. Recht behalten:  die Blower Bentleys waren sowohl technisch als auch kaufmännisch ein ziemlicher Flop.

Aber der Begriff „Blower“ ist untrennbar mit der Marke verbunden, schon wegen der produzierten Geräuschkulisse und der Bentley Boys.

Hallo Henry!

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