Henry war mal für den zweijährlichen Besuch beim TÜV war fällig. Oder bei der DEKRA; ist ja am Ende gehopst wie gesprungen.
Wie immer war mir im Vorfeld ein wenig mulmig zumute. Schließlich ist der Gute jetzt auch schon 16 Jahre alt und, auch wenn er optisch ganz gut dasteht, weiß man ja (größtenteils) nie so genau, was einen erwartet. Abgesehen vom „ölfeuchten Motor“.
Es ging dann auch schon damit los, dass der rechte Scheinwerfer etwas zu tief stand, was dann aber fix behoben war. Die Schraube kannte ich noch vom letzten TÜV mit Eddy. Was dann folgte, fand ich aber irgendwie schon doof. Die äußere Manschette der fahrerseitigen Antriebswelle hatte einen Riss. Doof deshalb, weil ich die erst vor knapp zwei Jahren gewechselt hatte. Also die gesamte Antriebswelle, nicht nur die Manschette.
Dass die Bremsscheiben recht weit runter waren, hatte ich schon gesehen, aber dass auf der Innenseite die ersten Brocken rausgebrochen waren nicht. War aber weniger schlimm, Scheiben und Beläge hatte ich schon zuhause liegen. Ich war nur noch nicht dazu gekommen, sie auch einzubauen.
Dass er auch wieder ein wenig Öl sabbert war ja schon fast klar (siehe oben), auch wenn ich gehofft hatte, dass das nach dem Kupplungstausch samt Wechsel des Kurbelwellensimmerrings (Scrabblepunkte hoch 10) besser gewesen wäre.
Also: nachbessern!
Zuhause kam Henry dann auf die Bühne, ich habe eine Ersatzmanschette bestellt und konnte mich ans Werk geben. Dank Homeoffice durfte ich mir auch ein klein wenig Zeit nehmen und tatsächlich habe ich die auch gebraucht. Hauptsächlich, weil ich das äußere Gelenk der Antriebswelle ums Verrecken nicht von der Welle bekommen habe. Der Schlagschrauber hat sich, in Verbindung mit dem Abzieher, redlich Mühe gegeben. Gelöst hat sich aber nix. Irgendwann habe ich dann aufgegeben und eine neue Antriebswelle bestellt (dieses Mal Spidan/GKN und nicht SKF). Beim Lösen der alten Welle habe ich mich zwar auch ein wenig gequält, aber irgendwann war die alte raus und die neue drin.
Scheiben und Beläge waren relativ schnell drin und die Ölwanne hat unterhalb des Ölkühlers ein wenig Dirko rot von außen bekommen. Zumindest konnte ich da einen gewissen Ölverlust erkennen.
Wo ich schon dabei war gab es auch gleich frisches Öl samt Filter (welcher Ingenieur hat sich eigentlich diese bekloppte Position für den Ölfilter ausgedacht?!) und frische Bremsflüssigkeit. Wobei ich aber erstmal den Entlüfternippel hinten rechts ersetzen musste. Da kam es dann auch wieder nicht drauf an, hat halt nur wieder Zeit gekostet.
Die TÜV-Nachprüfung war dann eher Makulatur, auch wenn der Prüfer meinte, dass die „Abdichtung“ der Ölwanne so nicht lange halten würde. Mag sein, aber erstmal genügt´s.
Zumindest bis zum nächsten Termin in zwei Jahren. Mache ich Henry dann vorher halt mal untenrum sauber.