Kurz nach unserem Start in Laide machten wir einen kurzen Zwischenstopp in der Gruinard Bay. Hauptsächlich deshalb, um Sohnemann noch ein wenig Auslauf zu gönnen.
Das hat er dann auch weidlich genutzt und gebuddelt.
Wir haben derweil ein paar Muscheln gesammelt, uns kurz zum Buddeln zwangsverpflichten lassen und ich habe ein wenig im Sand gemalt.
Dann ging es auch schon weiter zu den Falls of Measach, ein paar Meilen vor Ullapool. Das ist eine recht tiefe Schlucht inklusive Wasserfall, die von einer Brücke und einer Plattform aus schön zu überblicken ist.
Kurz hinter Ullapool habe ich dann mal die Videokamera an Henrys Front montiert. Zum einen hatte ich damit etwas Luft zwischen uns und dem Wohnmobil vor mir, und zum anderen bin ich so auch den Porsche hinter mir los geworden. Außerdem war die Strecke ganz hübsch.
Die Route führte uns dann irgendwann von der A835 auf die A837, ab hier fast ausschließlich auf einem Single Track. Davon hatten wir zwar bisher auch schon einige, besonders auf Skye, aber die hier war gefühlt die längste. Dafür aber recht übersichtlich. Man konnte relativ weit sehen und entsprechend rechtzeitig die Passing Places ansteuern. Die Kulisse war aber etwas weniger atemberaubend, was die Kamera an Henrys Front ähnlich sah. Die hat sich dann einfach mal spontan hängen lassen.
Unterwegs machte sich der Hunger bemerkbar, und da wir nicht wussten, wo wir am Abend landen würden, hielten wir an einem kleinen Hotel mit Restaurant in Rosehall. Hier konnten wir ziemlich entspannt draußen sitzen und unser spätes Mittagessen genießen.
Dann ging es weiter ohne aber gleich nach Inverness
durchzufahren. Zuerst standen noch die Falls of Shin und Dunrobin Castle auf dem Plan. Bei den Falls, bei denen zur Laichzeit wohl auch Lachse zu beobachten sind, haben wir nur wenig Zeit verbracht. Immerhin gab es einen Spielplatz auf dem Sohnemann ein wenig Auslauf hatte. Auslauf hatte wohl auch das Rebhuhn, oder was auch immer das war, was uns zwischendrin fast vor´s Auto gelaufen wäre.
Dunrobin haben wir dann noch ein wenig ausgiebiger
erkundet.
Vor allem den Garten, der aber auch ein wenig unter der Dürre gelitten hatte. Für die Flugschau der dazugehörigen Falknerei waren wir deutlich zu spät, aber immerhin konnten wir die Vögel auf ihren Sitzstangen sitzen sehen.
Erst jetzt ging es weiter zu unserer Unterkunft, die auch wieder nicht ins Navi eingegeben werden konnte. Nur mit der Karten-App auf dem iPhone und etwas Sucherei, fanden wir schließlich das B&B. Hier hatten wir jetzt zwei Nächte und konnten zumindest ein wenig entspannen. Da wir bereits gegessen hatten, nutzen wir die Terrasse und den obligatorischen Vorrat an löslichem Kaffee und Keksen, um den Abend mit einem schönen Blick auf die Highlands im Hintergrund ausklingen zu lassen.
Sohnemann hat derweil ein wenig auf dem Trampolin im Garten getobt.
Nach einem netten Frühstück, zusammen mit einer Familie aus Hannover, machten wir uns erstmal auf in Richtung Loch Ness. Sohnemann wollte Nessie sehen. Ok, gesehen haben wir eigentlich nur, mit welchen Methoden die bisherigen Nessie-Beweisfotos aufgenommen wurden und wie die Suche nach dem „Monster“ erfolgte. Die Ausstellung ist ziemlich interessant, nur vielleicht nicht unbedingt für Kinder gemacht.
Weiter ging es, mit einem Stoff-Nessie im Gepäck, nach Urquhart Castle.
Laut Biene war da vor 19 Jahren eigentlich nur ein Schotterparkplatz, jetzt steht hier ein Welcome-Center (natürlich mit Shop) und davor Horden von Touristen.
Drinnen natürlich auch. Die Anlage ist schon interessant, aber Nessie haben wir auch von hier aus nicht gefunden. Vielleicht hätten wir mit Haribo-Himbeeren anfüttern sollen, wir hatten aber keine.
Also sind wir weitergefahren. Auf dem Plan stand zuerst Culloden, aber wir sind eigentlich nur für ein kurzes Foto rein. Auch hier steht mittlerweile ein riesiges Welcome-Center, der Zugang zum Schlachtfeld ist aber kostenlos. Was wir aber nicht ganz verstanden haben, sonst wären wir vielleicht doch mal drüber gegangen. Allerdings haben wir auch, mangels Kleingeld, kein Parkticket gezogen und wollten kein Ticket riskieren.
Stattdessen sind wir wieder weiter, zuerst zu den Clava Cairns und von dort zum Cawdor Castle. Die Cairns sind prähistorische Begräbnisstätten mit einem Steinkreis, der Vorbild für den Craigh na Dun aus Outlander war. Wir haben sie mal angefasst, ist aber nichts passiert 😉. Vor dem Besuch im Castle sind wir aber in Cawdor in der Cawdor Tavern eingekehrt und haben lecker zu Mittag gegessen. Tatsächlich habe ich mir hier sogar einen leichten Sonnenbrand geholt. Der Sonnenschirm stand üngünstig.
Das Castle ist übersichtlich aber hübsch und die Einnahmen dienen, laut Schild am Eingang, ausschließlich dem Komfort des Schloss-Hundes. Der Rundgang ist irgendwie nett.
Man hat den Eindruck, einmal kreuz und quer durch das Schloss zu laufen. Interessant ist die Küche, die wohl tatsächlich genutzt wird. Jedenfalls war das verbaute Kochfeld alles andere als historisch. Ok, die wirkliche historische Küche nebenan ist inzwischen wirklich nur noch ein Schaustück, aber auch interessant.
Jedenfalls kann man hier wirklich davon ausgehen, dass im Schloss, wenn die Touristen wieder weg sind, auch ein „normales“ Leben herrscht. Soviel zu den Chipskrümeln.
Der Garten ist ebenfalls sehr hübsch, nur Sohnemann war enttäuscht, weil der angezeigte Labyrinth-Garten nicht nutzbar war. Allerdings bestand der auch komplett aus Ilex-Pflanzen, war also vielleicht auch besser so.
Auf der Rückfahrt ins B&B haben wir dann noch einen Stopp am Chanonry Point bei Rosemarkie eingelegt. Hier kann man bei Einsetzen der Flut Delfine bei der Jagd beobachten. Entsprechend ist dann auch viel los und man sollte frühzeitig da sein um einen Parkplatz zu bekommen. Achtung: der Weg zum Parkplatz führt durch einen Golfplatz. Tieffliegende Bälle nicht ausgeschlossen.
Die Delfine sind ein Naturschauspiel, besonders wenn die Tümmler ihre Beute aus dem Wasser werfen und hinterherspringen, oder in Viererkette nebeneinander jagen.
Auf dem Heimweg ins B&B haben wir dann noch im nächsten Co-op angehalten und unser Proviant aufgefüllt, bzw. für den Abend ein wenig Bier und Chips eingekauft. Im B&B lief mittlerweile die hauseigene Hüpfburg, die Sohnemann für sich alleine hatte. Die Familie aus Hannover kam leider etwa in dem Moment, als wir aufs Zimmer sind, aber dafür konnten Sie am nächsten Morgen noch ein wenig darauf rumtoben. Frühstück war da natürlich nebensächlich.